Focus RS, fehlende Leistung -> mein Weg

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karaya1

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Hi Leute,

ich weiß, das Thema mangelnde Leistung wurde schon zig-fach durchgekaut hier im Forum, manche von euch können es nicht mehr hören. Dennoch habe ich mich entschieden, meine Erfahrungen mit diesem Thema hier möglichst kurz niederzuschreiben.

Mein RS hatte (wie bei den meisten Betroffenen) das Problem, dass die Vmax nicht erreicht wurde, oben rum ging der Wagen (auch in den niedrigeren Gängen!!) ziemlich zäh, irgendwie unnatürlich zäh für meinen Geschmack. Glauben wurde mir nicht geschenkt von Ford. CJ wurde aufgespielt, brachte überhaupt nichts, außer die Beseitigung der Ruckler beim Durchbeschleunigen.
Das Ergebnis auf dem Prüfstand (MAHA LPS 3000 Pkw, beim Bosch-Dienst hier vor Ort -> wird noch von Bedeutung sein) war ernüchternd: Maximalleistung von ca. 280 PS bei 4500 U/min, danach Leistungsabfall, bei 6500 U/min noch ca. 250 PS.
Da mir kein Glauben geschenkt wurde und ich bei Ford trotz direkte Ansprache der höchsten Führungsebene nicht weiterkam, ließ ich ein Dekra-Leistungsgutachten erstellen. Ergebnis: noch etwas schlechter, Maximalleistung bei ca. 4500 U/min mit 270 PS, danach Leistungsabfall bis 240 PS bei 6300 U/min. Der mitgeloggte Lamdawert viel auf 0,674.

Mit diesem Gutachten konfrontierte ich das verkaufende Autohaus, was nun doch die Rückabwicklung des Kaufvertrages (Wandlung) fürchtete, und sich massiv bei Ford zur Überprüfung des Wagens einsetze. Ein Ford-Techniker nahm das Fahrzeug auf den Prüfstand (den gleichen, auf dem die o.g. 280 PS bei 4500 U/min gemessen wurden und den Ford NICHT anerkannte). Leider war ich nicht dabei. Angabegemäß wurde das Frischluftgebläse auf ca. 10-15 cm an die Fahrzeugfront herangeschoben mit dem offiziellem Ergebnis: Maximalleistung 298 PS bei 5500 U/min. Weiter wurde aussagegemäß nichts gemacht. Etwas verklauseliert wurde mir zu verstehen gegeben, dass diese Leistung auch nur bei der ersten Messung erreicht wurde, danach greift die Motorschutzfunktion, da die Gebläseleistung eben nicht mit tatsächlicher Fahrt auf der Straßen vergleichbar ist.
Meine Probefahrt ergab eine Verbesserung der Vmax um ca. 10km/h auf jetzt 263 Tacho.

Zur Erinnerung: gemäß Ford wurde nichts gemacht, das Fahrzeug ist in Ordnung. Ich stellte jedoch fest, dass beim starken Durchbeschleunigen der Gänge das Fahrzeug anfangs bei den Gangwechseln erheblich nachdrückte. Gar soweit, dass der Motor beim Treten der Kupplung aufheulte, obwohl ich das Gas längst zurückgenomen hatte (wie üblich halt beim Schalten).

Und noch etwas: trotz des ungewöhnlichen kurzen Abstandes des Gebläses von der Fahrzeugfront stieg die mitgeloggte Ansauglufttemperatur (siehe Anhang) deutlich an auf ca. 88 Grad bei 6400 U/min, bei etwa 80 Grad (5600 U/min) regelt die Elektronik die Leistung runter. Auf dem Prüfstand werden zig andere Fabrikate getestet, ebenso auf dem Prüfstand des Dekra-Technologiecenters (gleicher Typ!) ohne das Gebläse bis fast in das Auto zu schieben.

mein Fazit: es scheint eine thermische Ursache des Leistungsmangels zu sein und eben VERMUTLICH die Ladedruckregelung, die genaue Ursache ist unbekannt (falscher Sensorwerte (MAP)??). Aufgrund des von mir festgestellten Nachschiebens, was vor dem Besuch des Technikers mit 100%iger Sicherheit nicht war, meine ich, dass eine Verstellung an der Ladedruckeregelung (Vorspannung Druckdose Wastegate?) erfolgte. Das Nachschieben hat sich mittlerweile gelegt, die Elektronik offenbar auf die veränderte Einstellung angepasst. Leistungstechnisch ist der Wagen noch nicht "das gelbe vom Ei", wohl aber so akzeptabel für mich und eben im Bereich der tatsächlich zulässigen Streuung.

In der Abschlussantwort von Ford heißt es: "...Wir bitten um Verständnis, dass weitere Maßnahmen zurzeit nicht vorgesehen sind." ....hm, was heißt ZURZEIT???

Wer auch Erfahrungen diesbezüglicher Art gemacht hat, kann dies hier im Ownersbereich in diesem Thread gern reinschreiben. Mein Wunsch wäre, Meinungen hier von Usern zu lesen, die wirklich weiter gekommen sind und es wie ich nicht bei Worten beließen. Gern auch per PN.

Mein Dank gilt denjenigen, die mir mit Worten und zum Teil Taten auf diesem extrem steinigen Weg versuchten weiterzuhelfen: Patl, whitewolf, zeckenjoe, speedbuster, WhiteRS, PlushELK -> Danke Jungs!

PS: vielleicht hat´s ja doch jemanden interessiert ;)
 

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danke, dass du dran geblieben bist und uns teilhaben läßt.
ohne jetzt wirklich ahnung zu haben, kann ich mir das mit den termischen problemen gut vorstellen. ich hab meinen auf 2 prüfständen messen lassen, auf dem ersten dauerte die messung gefühlt länger als beim zweiten und die kurve sah alles andere als schön aus. leistungsspitze bei 5500 mit guten 300ps und bei 6500 auch nur noch so 240ps. fand das ergebnis scheiße und hab es an ford weitergegeben. antwort war, leistung erreicht, alles ok. da ich mich damit nicht zufrieden geben wollte, aber mir auch nicht sicher war, hab ich nochmal messen lassen, auf einem anderen prüfstand. dort habe ich eine saubere kurve, wie sie sein soll mit 308ps bei 6000 und ca 300ps bei 6500 bekommen. ich hab natürlich da auf die 1. messung angesprochen und man fragte mich, ob die messung denn lange gedauert hätte. da ich das bestätigen konnte, vermutete man, dass das gebläse nicht leistungsstark genug gewesen wäre und den rs so nicht ausreichend kühlen konnte.
es könnte also was dran sein, denn in freier wildbahn ging mein rs eigentlich nie schlecht, nur mit vmax tat er sich etwas schwer, aber das liegt ja nicht zwingend an mangelnder leistung.

ist natürlich blöd, dass du jetzt nicht weißt, was die insgeheim rumgefummelt haben.
 
karaya1 schrieb:
Aufgrund des von mir festgestellten Nachschiebens, was vor dem Besuch des Technikers mit 100%iger Sicherheit nicht war, meine ich, dass eine Verstellung an der Ladedruckeregelung (Vorspannung Druckdose Wastegate?) erfolgte.


Gibt es dazu mehr Info's / Erfahrungswerte? Lolek hat ja auch etwas am Wastegate/Feder geändert? In wie fern spielt das beim RS Motor eine große Rolle? (weiß nicht ob ich das technisch mit meinem alten C20LET -2.0l 16V Turbo von Opel verlgeich kann aber dort wurde am Wastegate auch mal "nachjustiert" im Rahmen vom Tuning/SW Änderung etc.).

MfG - Ingo
 
cart schrieb:
...kann ich mir das mit den termischen problemen gut vorstellen. ich hab meinen auf 2 prüfständen messen lassen, auf dem ersten dauerte die messung gefühlt länger als beim zweiten...

Du irrst nicht cart, normalerweise ist der Ablauf von so einem Prüfstandstest klar vorgegeben, also auch die Dauer des Hochbeschleunigens von rund 1500 U/min bis abregeln, sagen wir z.B. 1 Minute.
Bei mir wurde aber um den Motor thermisch zu entlasten das Testintervall verkürzt (auf das kürzeste was ging), um halbwegs brauchbare Ergebisse zu erzielen (das waren dann 240 PS bei 6300 U/min).
Aber man fragt sich trotzdem, wieso andere Fabrikate auf dem gleichen Prüfstand, mit den gleichen Parametern (z.B. Abstand Gebläse von Fahrzeugfront) und dem vorgegebenen zeitlichen Messintervall ihre Leistung erreichen. Die Prüfer vom Dekra-Technologiecenter hatten sowas jedenfalls auch noch nicht, und die machen ihren Job ja nicht erst seit gestern. Ganz im Gegenteil, dort werden zig andere (Sport)fahrzeuge TüV-konform gemacht. Deren Prüfstand wird täglich kalibriert und regelmäßig geeicht. Sogar eine Geheimhaltungserklärung musste ich unterschreiben über das Gesehene...was man für seinen RS nicht alles tut :freu2:

Allein durch das Kürzen des Messintervalls ware 17 PS mehr Leistung zu verzeichnen...das sollte jeder auch etwas im Hinterkopf behalten, wie recht einfach man die Messungen beeinflussen kann.
 
Wenn das so stimmt und es wirklich an der thermik liegt,
dann müste doch durch einen großen Ladeluftkühler
das Problem behoben sein.
Neuer LLK = 60 PS mehr ??? :nixweiss:

MfG Xtrem
 
Also das mit dem Testintervall musst du jetzt mal genauer erklären.
Meinst du damit die Zeit des Hochdrehens bis in den Begrenzer je Lauf?
Wie soll dafür denn bitte schön eine Zeit vorgegeben sein bzw.
überhaupt vorgegeben werden können.
genau das ist doch eine der Ausschlaggebenden Punkte um die
Leistung zu ermitteln.

Zum Thema Thermik hab ich echt schon heftigste Ergebnisse gesehen.
Bis zu 40PS weniger. Hätte man mal die Ladelufttemperatur mit messen sollen.
Zudem mal den Map-Sensor checken. Kann sein das der schon einen weg hat.
 
@ smoky: mir wurde es so erklärt, dass die Dauer der Messung verkürzt wurde, also die Zeit die durchbeschleunigt wird. Wie das genau gesteuert wird, weiß ich leider nicht, evtl. durch bewusstes Verstellen des Rollenwiderstandes? Jedenfalls steht auf dem Prüfprotokoll mit der verkürzten Messung "Zeitdauer der Messung: 0%" Und wenn man die Zeitdauer nicht beeinflussen könnte, würde man diese Variable nicht einstellen können, denke ich mir mal so, zumal es mir wie oben geschrieben erklärt wurde.

Ja den MAP will ich auch mal noch tauschen. Im Internet finde ich nur leider den falschen ohne roten Aufkleber. Mal schauen, was das bringt, bei Patl war ja kein Unterschied erfahrbar.

In Anwesenheit des Ford-Technikers wurde ja die Ansauglufttemperatur mit gemessen, bis zu 88 Grad. Sollte das einem Techniker vom Werk aber nicht auffallen dass ggf. der MAP defekt ist?
 
Ok das würde Sinn machen mit dem Rollwiderstand.
Fragt sich wirklich wie sich das genau auf das Messergebnis auswirkt.


Wenn der Sensor falsche Werte misst siehst du das nur wenn du den Wert über OBD
mit loggst. Ansauftemp. ist ja vorm LLK. Der Sensor misst was raus kommt.
Wenn der Wert dann zu hoch ist regelt das ECU runter.
ich glaube das passiert ab 60°C.
 
vielleicht kann uns ja mal jemand genau erklären, was bei nem prüfstandlauf zu beachten ist. genug die es wissen müßten haben wir ja.

88°C find ich schon sehr hoch, ich weiß zwar nicht, wo die normal liegen, aber 88, das ist ja schon wie mit'm föhn...
und wenn karsten mein, dass ab ca 60°C geregelt wird, dann ist der bei 88°C doch schon mehr mit regeln beschäftigt als alles andere.
 
cart,

ich denke aber die haben die Temperatur gemessen die in den LLK rein geht.
Da ist 88°C ja nichts. Wird ja dann extrem runtergekühlt vom LLK.
Wenn jetzt aber der Sensor falsche Werte misst, obwohl diese in Wirklichkeit
tiefer liegen, regelt es als Schutzfunktion trotzdem ab.

Schau die mal die Messergebnisse vom LLK Test an (s. Downloadbereich).4

Das ganze kann man im Übrigen auch wieder schön mit dem DashDaq nachmessen.
 
Bei 60°C wird das STG vielleicht langsam an zu Regeln anfangen, aber noch nicht so als das man dann schon wirklich weniger leistung spüren würde.
Karsten, als wir bei die letzten September unsere "Testfahrten" :lol: hatten, hatten wir ja erst festgestellt das mein Sensor das erste mal defekt war. Da waren wir bei Vollgas bei knapp 70°C dran... und du hattest mir ja gar nicht geglaubt das ich "nur so wenig" Leistung habe als die ca. 335PS dich ich eigentlich haben sollte.
Meiner "Erfahrung" nach mit der Ansaugtemp wird das STG ab etwa 70-80°C die Leistung so zurückregeln das man das auch spüren kann. Davor vermute ich das das STG erstmal einen höheren Benzinverbrauch verursacht in dem es das Gemisch mehr anfettet.
Das würde zumindest erklären warum ich immer dann wenn ich feststelle das mein Sensor defekt war, auch der Durchschnittsverbnruacht ca. 1 Liter höher liegt bzw. mit neuem Sensor dann der verbrauch ca. 1Liter sinkt.

Dazu kommt das hohe Werte normalerweise auch nur bei Vollgasfahrt enstehen können.
Bei normaler Fahrt bzw. Pedal nicht voll Durchgedrückt bleibt die Ansaugtemperatur etwa 1-5°C über der Umgebungstemperatur.
und selbst wenn die Ansaugtemp mal bei Vollgas steigt, sobald man vom gas geht fällt die Ansaugtemperatur sehr schnell wieder ab.
Dieses verhalten kann man recht einfach mittels OBD bei Drehzahl, IAT und AAT prüfen.
Irgendwo hab ich auch noch ein Diagramm welches ich mal gemessen habe, das kann ich heute Abend mal einstellen.

88°C vom Sensor wäre auf jeden Fall SEHR hoch und sicherlich auch eine Erklärung für Leistungsmangel.
Gerade bei dir würde das passen da du ja die größte Minderleistung bei hohen Drehzahlen hast.
Ich hatte dir ja schonmal empfohlen einfach mal über OBD zu messen :)
 
Also wenn die die 88° am Map Sensor gemessen haben,
würde die Minderleistung erklärbar sein.
 
Ja Patl ich weiß, du hattest mir die Eigendiagnose über OBD empfohlen. Als ich aber dann wusste, dass ein Techniker vom Werk kommt, hab ichs erstmal sein lassen. Das soll angabegemäß ein RS-Experte gewesen sein, der schon 4 oder 5 anderen RS leistungsmäßig helfen konnte (wo sind diese hier im Forum?). Und da hatte ich mich bisher drauf verlassen, dass bei dem die Alarmglocken läuten müssten. Nee, das ist nur so hoch wegen dem Prüfstand und sei normal.
Naja, ich werde es mal weiter verfolgen.
 
So ist die Ansaugtemperatur in Ordnung. :
(Man sieht auch schön wie ich erst den Motor warm fahre bevor ich das Pedal durchtrete :lol: )
IAT OK.jpg

So ist es nicht i.O., der Sensor hat durchgehend ca. 46°C ausgegeben:
IAT nicht OK.jpg

Mein erster defekter Sensor hat keine konstante Temperatur ausgegeben Sonden einfach passend zur AAT immer ca. 20-25°C zuviel.
Also bei echten 50°C waren es auch mal > 70°C, davon habe ich aber kein anständiges Diagramm mehr.
 
So ist die Ansaugtemperatur in Ordnung. :
(Man sieht auch schön wie ich erst den Motor warm fahre bevor ich das Pedal durchtrete :lol: )
IAT OK.jpg

So ist es nicht i.O., der Sensor hat durchgehend ca. 46°C ausgegeben:
IAT nicht OK.jpg

Mein erster defekter Sensor hat keine konstante Temperatur ausgegeben Sonden einfach passend zur AAT immer ca. 20-25°C zuviel.
Also bei echten 50°C waren es auch mal > 70°C, davon habe ich aber kein anständiges Diagramm mehr.
 
Kurzes "OT" bevor ich die zwei Durcheinander bringe:
IAT: Ist der Sensor am LLK Eingang?
AAT: Temp Sensor am MAP Sensor?

Oder genau umgekehrt?

MfG
 
AAT: AmbientAirTemperature - Umgebungstemperatur
IAT: IntakeAirTemperature - Ansaugtemp, nach dem LLK (misst der MAP)
 
Schoc schrieb:
AAT: AmbientAirTemperature - Umgebungstemperatur
IAT: IntakeAirTemperature - Ansaugtemp, nach dem LLK (misst der MAP)

Ist die Luft nach dem LLK wärmer als die AAT Temperatur.
Eigentlich ja oder?

MfG Xtrem
 

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